„Ah, Fraue wei also Glichberechtigung, wieso siter de nid im Militär?“
Der Militärdienst ist für Schweizer Pflicht, für Schweizerinnen ist dieser freiwillig. Es ist wichtig, dass Frauen gleichberechtigt in der Armee vertreten sind und ihre Fähigkeiten und Talente für das Wohl des Landes eingesetzt werden. Frauen sind in der Lage, viele der militärischen Bereiche abzudecken und dort ihren Dienst zu leisten. Aber ist das überhaupt zeitgemäss oder sinnvoll?

Frauen haben das Recht, in allen Bereichen der Gesellschaft gleichberechtigt zu sein, auch im Militär.
Eine Wehrpflicht nur für Männer ist diskriminierend und schränkt die Freiheit von Frauen ein, selbst über ihre Berufswahl und Karriereentscheidungen zu entscheiden. Frauen haben in vielen Bereichen bereits bewiesen, dass sie genauso fähig und kompetent sind wie Männer, und sollten daher auch im Militär eine gleichberechtigte Chance erhalten.
In Ländern wie Norwegen, Schweden und Israel haben Frauen bereits die Möglichkeit, ihren Dienst in der Armee zu leisten, was zu einer höheren Gleichstellung und Akzeptanz von Frauen in der Gesellschaft beigetragen hat.

Andererseits ist zu bedenken, dass Frauen nicht aufgrund der Gleichstellung für die Wehrpflicht in der Schweiz einberufen werden sollten.
Die Einberufung von Frauen in die Armee würde eine zusätzliche Belastung für Frauen in der Gesellschaft darstellen und könnte sogar zu Diskriminierung führen. Frauen haben oft eine grössere Verantwortung für die Familie und die Pflege von Angehörigen und könnten dadurch benachteiligt werden. Ausserdem gibt es noch nicht in allen Bereichen der Gesellschaft die Gleichstellung, bevor über eine Wehrpflicht diskutiert wird, sollte die Gleichstellung auf allen anderen Ebenen stattfinden. Veranschaulichen lässt sich das Problem anhand der Lohndifferenz in der Schweiz (basierend auf dem Mittelwert) über alle Branchen und Etagen von rund 7 %. Solange Frauen noch nicht einmal gleich viel Lohn verdienen sollten sie auch nicht verpflichtet werden den Militärdienst zu leisten.

Eine Wehrpflicht für Frauen würde das Militär stärken und die Verteidigungsfähigkeit der Schweiz erhöhen.
Frauen können eine wertvolle Ressource für das Militär sein, indem sie ihre Fähigkeiten und Talente einbringen und dadurch die Effektivität und Vielfalt der Truppe steigern. Eine Wehrpflicht für Frauen würde zudem die Anzahl der verfügbaren Rekruten erhöhen und somit die Kosten für die Anwerbung und Ausbildung von Soldaten senken.
In Israel hat die Einbeziehung von Frauen in das Militär zu einer höheren Bereitschaft und Fähigkeit geführt, auf Bedrohungen zu reagieren, und hat dazu beigetragen, das Land zu verteidigen.

Demgegenüber kann man einwenden, dass Frauen und Männer körperlich unterschiedlich sind und Frauen könnten Schwierigkeiten haben, die gleichen Anforderungen wie Männer im Militär zu erfüllen.
Frauen haben im Durchschnitt weniger Muskelmasse und Ausdauer als Männer, was es schwieriger machen könnte, physisch anspruchsvolle Aufgaben im Militär zu erfüllen. Wenn Frauen gezwungen würden, sich den gleichen Anforderungen wie Männer zu stellen, könnte dies zu Verletzungen oder Gesundheitsproblemen führen und die Effektivität der Truppe beeinträchtigen.
Männer haben tendenziell eine höhere Muskelmasse und Testosteronspiegel, was ihnen eine höhere Kraft und Ausdauer verleiht im Vergleich zu Frauen.

Wenn wir nun die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen, zeigt sich, dass sich noch einiges im Bereich „Gleichstellung“ tun muss, bevor über eine Wehrpflicht diskutiert werden kann. Eventuell benötigt es auch eine Umstrukturierung des Militärs oder dem Pflichtdienst für sein Land. Es müssen alle Punkte abgewogen werden und das Hauptargument „Gleichstellung“ ist in puncto Wehrpflicht nicht ausschlagkräftig genug.